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Wolfgang Borchert Biografie
Wolfgang Borchert Biografie

Wolfgang Borchert Biografie – Wolfgang Borchert erblickte am 20. Mai 1921 im Hamburger Eppendorf-Krankenhaus das Licht der Welt. Schon in jungen Jahren begann er zu schreiben. Die Schauspiellust wurde 1937 durch Gustav Gründgens’ mitreißende Hamlet-Darstellung am Thalia-Theater neu geweckt.

1941 trat er nach Abbruch einer Buchhändlerlehre an der Landesbühne in Lüneburg auf. Wenige Monate später wurde er mit der Einberufung zum Militärdienst aus seinem Lebenstraum gerissen. Der Dienst des Panzergrenadiers schickte ihn an die Front von Smolensk.

Es wurde Selbstverstümmelung vermutet, Beweise konnten jedoch nicht gefunden werden. Leider brachten ihn seine kritischen politischen Ansichten aufgrund seiner Hinterlist für sechs Monate ins Gefängnis, gefolgt von einer Bewährung. Er wuchs als Einzelkind in einer Familie auf, die Vielfalt aller Art schätzte.

1943 wurde er mit Erfrierungen, Gelbsucht und Fleckfieberverdacht ins Seuchenkrankenhaus eingeliefert. Später erholte er sich in Deutschland. Er wurde zunächst nach hinten versetzt, als sich aber abzeichnete, dass er körperlich nicht in der Lage war, seine dortigen Aufgaben zu erfüllen, wurde er nach vorne versetzt.

Sechs Monate Haftstrafe folgten, weil er sich vor der Truppe über Goebels lustig gemacht hatte. Im August 1944 wurde er der Untergrabung militärischer Gewalt für schuldig befunden und zu einer neunmonatigen Haftstrafe verurteilt, die zur feindlichen Bewährung ausgesetzt wurde.

Im Februar 1942 konnte er nach einer dortigen Verletzung nach Deutschland zurückkehren. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er nicht an die Front zurückkehren. Die letzten Kriegsmonate diente er in einer Jenaer Garnison. Während ihres vorherigen Einsatzes kapitulierte sein Regiment vor den französischen Streitkräften.

Er entging der Gefangennahme und ging die 600 Kilometer nach Hamburg zu Fuß. Am 10. Mai 1945 kam er in kritischem Zustand im Haus seiner Eltern an. Die schweren Erkrankungen Wolfgang Borcherts verhinderten eine vollständige Genesung nach dem Krieg.

Er war bald ans Bett gefesselt und verbrachte die meiste Zeit mit Schreiben. Er gab die Poesie für Prosa auf und begann, Theaterstücke zu schreiben. Die Geschichte »Die Hundeblume« war seine erste. Sein Zustand verbesserte sich nicht, egal wie viele Behandlungen er durchmachte.

Er schrieb viele Geschichten und Prosastücke unter dem Zeitdruck seiner sich verschlimmernden Krankheit. In nur acht Tagen beendete er sein Stück „Vor der Tür“. Nach der Radiosendung fanden seine Kurzgeschichten und Texte viel Beachtung. Wolfgang Borchert wurde im September 1947 in das St. Clara-Spital in Basel aufgenommen.

Am 21. November 1947 verstarb er dort. Sein Stück Draußen vor der Tür wurde am nächsten Tag an den Hamburger Kammerspielen unter der Regie von Ida Honor uraufgeführt und war ein voller Erfolg. Wolfgang Borchert engagierte sich zutiefst für seinen Kampf gegen Gewalt und Dummheit.

Seine heute als »Trümmerliteratur« klassifizierten Nachkriegsschriften boten einer Generation junger Menschen, die sich ihres Lebens beraubt fühlten, eine Stimme. Seine Kurzgeschichten begründeten die deutsche Kurzgeschichtentradition, die später von anderen deutschen Autoren übernommen wurde.

Wolfgang Borchert Biografie

Diese Geschichten basieren auf seinen eigenen existenziellen Erfahrungen: der Konfrontation mit Autoritäten, dem Anblick von Tod und Zerstörung im Kampf, den Nachkriegssorgen junger Menschen um ihre Identität, ihrem eigenen Schuldgefühl und der Desillusionierung der älteren Generation.

Borchert schilderte das Leben der Menschen von der Zeit im Gefängnis und während des Krieges bis zu ihrer Zeit in der Heimat und bei ihren Familien. Aus Solidarität mit seiner zerstörten Stadt Hamburg steuerte er mehrere Hymnentexte bei. Borcherts Schriften stehen heute auf dem Lehrplan vieler Schulen.

In Jesus nimmt mich nicht mehr zum Beispiel begann er eine Episode, in der er beauftragt wurde, Gräber für Verstorbene zu vermessen. Er schrieb in seinem Buch The Many Many Snows über einen gefährlichen Posten im russischen Winter mit dem Titel „Und der Schnee, in dem er stand, machte die Gefahr so still“. Sehr abgelegen.

Das ärgert mich wirklich. Diese völlige, ununterbrochene Stille. Dieses Endlose!“ Borchert war gerade am 23. Februar 1942 von einer solchen Station zurückgekehrt, als er an der linken Hand verwundet wurde. Eine Amputation des linken Mittelfingers war notwendig.

Borchert behauptet, ein sowjetischer Soldat sei plötzlich aus einem nahen Deckungsgraben vor ihm aufgetaucht. Bei der Rangelei sei ein Schuss aus seiner eigenen Schusswaffe abgefeuert worden, woraufhin sein Gegenüber entkommen sei. Borcherts Vorgesetzter äußerte in einem Memo den Verdacht der Selbstverstümmelung.

Auch nach der Schlacht blieben Fragen zum Geschehen unbeantwortet. Als Schauspieler legte Borchert großen Wert auf seine Hände und war sich der schwerwiegenden Folgen der Selbstverstümmelung bewusst, weshalb seine Freunde und Familie ein schlechtes Spiel vermuteten. Borchert selbst schweigt zu den Vorfällen.

Borchert wurde wegen Diphtherie in das Heimatkrankenhaus Schwabach verlegt, wo er am 3. März 1942 eintraf. Er hatte gerade begonnen, sich vollständig zu erholen, als ihn die Polizei am 25. Juni im Städtischen Krankenhaus wegen des Vorwurfs der Selbstverstümmelung festnahm .

Am 31. Juli wurde der Prozess in Nürnberg eröffnet. Die Staatsanwaltschaft hatte die Todesstrafe beantragt, doch der Richter sprach sich für einen Freispruch ausstattdessen. Doch Borchert blieb aufgrund der Beweise gegen sie im Gefängnis, darunter Briefe, in denen sie die Regierung öffentlich kritisierte.

Dies führte zu einer Anklage wegen Verrats Actled. In einem zweiten Prozess wurde Borchert zu acht Monaten Haft verurteilt, die dann auf Antrag der Verteidigung in sechs Wochen erhöhte Haft mit anschließender sogenannter „Bewährung von der Front“ umgewandelt wurde.

Seine Zeit im Nürnberger Militärgefängnis inspirierte ihn Jahre später zu seinem Roman „Die Hundeblume“. Kurz vor seinem Tod räumte Borchert in einem Brief ein, „dass es diesen Hundeblumenmann gab, dass er 21 Jahre alt war und seit 100 Tagen in Einzelhaft war mit dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft auf Tod durch Schuss!“

Wenige Wochen nach dem ersten Besuch in Hamburg fand Borchert auf einem weiteren Heimaturlaub im August 1943 die Stadt völlig verändert vor. Nur wenige Tage zuvor waren große Teile Hamburgs durch Luftangriffe zerstört worden. Zahlreiche folgende Kurzstücke beschäftigten sich mit Borcherts Frontzeit.

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