
Tüüfner Gruess Familie – Der Pionier der Naturheilkunde Alfred Vogel und sein Gesundheitszentrum waren früher die Hauptattraktionen des sonnigen Weilers Hätschen hoch über dem Appenzeller Dorf Teufen. Die drei tragen Edelweiss-Hemden, als der Blick vorbeikommt und sitzen vor dem Wohnblock.
Letzten Sonntagabend setzte sich eine Familienband mit Papa Werner am Akkordeon, Kilian am Bassgeige und Nino am Hackbrett knapp durch. Sie gewannen die Volksabstimmung, die sich als entscheidender Faktor herausstellte. Es gab vielleicht tausend qualifizierte Leute, die sich beworben haben.
Auf dem Hätschen hüten Nefs ihre Tiere auf einem Bauernhof. Zum Glück sind wir dabei, uns auf eine Reise zu begeben. Wenn wir nicht gewollt hätten, wären wir am Sonntag nicht so lange aufgeblieben“, sagten die Jungs. Die drei können es kaum fassen, dass sie gewonnen haben.
Wir haben nur versucht, unsere Freude so gut wie möglich auszudrücken. Wir sind zurückgekehrt direkt nach dem Stück in Zürich nach Teufen und feierten gegen Mitternacht eine spontane Party mit Nachbarn und Freunden in der Stammkneipe. Alle waren auch gespannt auf das Schicksal der 100’000 Franken Preisgeld.
Die ganze Deutschschweiz kennt die Familie Nef und ihre Band Tüüfner Gruess, seit sie in der letzten Staffel des SRF-Talents „Stadt Land Talent“ gewonnen haben. Kilian und Nino sehen die Beweise klar vor sich. Zu Beginn möchten wir unsere Jurymitglieder begrüßen: Stefanie Heinzmann, Luca Hänni, Jonny Fischer und Viola Tami.
Ein neuer Fernseher wäre auch erforderlich. Und ein Moped wäre auch toll für uns.“ Vater Werner hat sich auch seine Frau Emilia Gedanken gemacht. Wir richten ein Sparkonto ein und deponieren dort das Geld, das die Jungs dann nutzen können, wenn sie reif genug sind damit umgehen.
Wenn wir für drei Wochen in den Urlaub fahren, verwandeln wir uns nicht sofort in einen anderen Menschen. Sowohl meine Frau als auch ich sind glücklich, wo wir jetzt leben.“ Dazu gehörte immer auch die Appenzeller Volksmusik. Die Karriere des Akkordeonspielers Werner Nef erstreckt sich über vier Jahrzehnte.
Die Bands Ländlertrio Gartehöckler und Moos am Rogge spielten ihn in der Vergangenheit. Eines der schönsten Dinge auf der Welt ist es, mit seinen Lieben Musik zu machen und dabei so gut aufgenommen zu werden. Hackbrettmeister Nicolas Senn gratulierte Nino schnell und dient ihm als Vorbild.
Im zarten Alter von drei Jahren wurde Nino zum Handeln inspiriert, nachdem er ihn im Fernsehen gesehen hatte. Auch wenn die Darbietungen mühelos aussehen, steckt viel Arbeit dahinter. Wir haben praktisch täglich geübt, sagt Pater Werner. Er hat jedoch nicht die Absicht, seine Söhne unter Druck zu setzen.
Viel mehr Termine können wir am Wochenende nicht wahrnehmen, da wir meist ausgelastet sind. Am besten ist es, wenn Musik ein Zeitvertreib bleibt. Konzentriere dich zuerst auf die Schule. Auch die landwirtschaftlichen Arbeiten müssen erledigt werden. Wir schätzen das Spiel und wollen es für zukünftige Generationen erhalten.
Sowohl Kilian als auch Nino teilen diese Ansicht. Ein Beruf in der Musik kommt für sie nicht in Frage. Beide planen, sich in naher Zukunft eine Fertigkeit anzueignen. Dass die meisten Kinder in ihrem Alter Popmusik bevorzugen, stört sie nicht. Ich würde sagen, dass Nino und ich zum Konventionellen neigen.
Aber solange sich niemand über uns lustig macht, sagt Kilian, ist alles in Ordnung. Werner Nef, 50, und seine Söhne Kilian, 13, und Nino, 11, grummelten vor der riesigen Feier viel: Wenn der Vater und sein jüngstes Kind nicht als Kinder so herzzerreißend „gejömmerlet“ hätten, gäbe es das definitiv nicht Familienkapelle Tüüfner Gruess.
Der Auftritt des Appenzeller Trios beim grossen Finale von «Stadt Land Talent» auf SRF hätte nicht hunderttausende Zuschauer überzeugt, die schliesslich für die Jungs und den Familienpatriarchen stimmten. Werner Nef vermittelte seinen Kindern Kilian, Nino und der 9-jährigen Tochter Svenja eine Leidenschaft für Musik, die er selbst nie verspürte.
Niemand sonst in seiner Familie spielt ein Instrument oder singt. Er erinnert sich, dass er „früher darüber gelacht hat“, wenn das Thema angesprochen wurde. Als Kind hörte er einen Akkordeonspieler im Radio und fing an, auf die Ohren seiner Eltern zu hämmern, bis sie schließlich nachgaben und ihm zu Weihnachten ein Spielzeugakkordeon kauften.
Ich hörte mir Kassetten an und übte alleine, um mir Akkordeon beizubringen. Bereits mit zwölf Jahren gründete er nach kurzem Besuch der Musikschule mit zwei Kumpels aus seiner Heimatstadt seine erste Band. Später zaubert er mit dem Ländlertrio Gartehöckler und der Band Moos am Rogge Stimmung auf Festivals.
Als Bauer versorgt er seine Familie. Mutterkühe und Kälber werden in einem etwa 800 Meter vom Haus entfernten Stall gehalten. Um zu helfen, sind wir beschäftigt, wie Nino es ausdrückt. Schon mit drei Jahren wollte er Hackbrett spielen lernen, so wie es sein Vater „jömmerlet“ getan hatte.
Im Alter von drei Jahren wurde er inspiriert, „Musik wie er zu machen“, nachdem er den Hackbrett-Virtuosen Nicolas Senn in der TV-Show Potzmusig gesehen hatte. Zwei Jahre lang muss er um die Gitarre flehen, bevor er sie endlich in die Finger bekommt. Nicolas Senn habe leider zu viel um die Ohren gehabt, erklärt Nino.
Also wendet er sich an seine andere Inspiration, Hans Sturzenegger, um ihn zu unterrichten wie man Hackbrett spielt. Nino ist, wie sein Vater vor ihm, ein reiner Klangkomponist. Nur Kilian, sein älterer Bruder, kann durch Notenlesen Töne aus seiner Bassgeige herausholen.
Beide tragen ein breites Grinsen, wenn sie über ihre jüngste Errungenschaft sprechen. Völlig unerwartet, da sind sich Werner, Kilian und Nino einig. Als die drei Helden endlich nach Teufen zurückkehrten, wurden sie herzlich willkommen geheißen.
Am Sonntag versammelten sich Einheimische und Besucher gleichermaßen an der Bar zu einer spontanen Feier. Laut Kilian “waren sie irgendwann nach 3 Uhr morgens im Bett.” Die Tiere im Stall mussten an den Feiertagen noch gefüttert und getränkt werden, also hätte man nicht ausschlafen können.

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