
Susanne Lothar Krankheit – Leider ist die Schauspielerin Susanne Lothar vor kurzem verstorben. Sie starb genau fünf Jahre nach der Beerdigung ihres krebskranken Mannes Ulrich Mühe. Durch die Adern von Susanne Lothar lief eine lange Reihe von Malern. Ihre Eltern waren die Schauspieler Ingrid Andree und Hanns Lothar, und sie wurde in eine Schauspielerfamilie (geborene Neutze) hineingeboren. Ihre Onkel Horst Michael Neutze und Günther Neutze sowie ihr Halbbruder Marcel Werner waren ebenfalls Schauspieler.
Der Schauspieler Lothar studierte Musik und Theater in Hamburg, bevor er nach Los Angeles zog, um eine Schauspielkarriere einzuschlagen. Nach drei Semestern brach sie die Schule ab und machte eine Ausbildung am Thalia Theater in Hamburg. 1980 gab sie ihr Bühnendebüt in Marieluise Fleißers Stück Fegefeuer in Ingolstadt als Studentin namens Hermine Seitz. 1981 wurde auch die Recha in Nathan der Weise von Benjamin Korn inszeniert, ebenso das Fegefeuer in Ingolstadt. Für ihre Rollen als Hermine Seitz und Recha in den Filmen der Jahre 1980 bis 1981 gewann sie 1981 den ersten Boy-Gobert-Preis.
Lothar verbrachte den Beginn der Saison 1982/83 in Köln, wo er mit Regisseuren wie Jürgen Flimm zusammenarbeitete. Cordelia erschien beispielsweise in King Lear (1982) sowie Faust (1983). (1983). 1983 begleitete Ingrid Andree ihre Tochter in der Rolle der M in Botho Strauss’ Kalldewey, Farce. In Jaroslav Chudelas Film What you want wiederholte sie 1985 ihre Rolle als Bratsche am Hamburger Thalia Theater.
1986 gastierte sie am Staatsschauspiel Stuttgart bzw. am Burgtheater Stuttgart. Frank Wedekinds Schauspielmusik, in der sie als Klara Hühnerwadel zu sehen war, brachte ihr 1986 die Kainz-Medaille in Wien ein. Zu ihren Bühnenauftritten zählen Stuttgarter Produktionen von Sam Shepards Theaterstück Liebestoll (mit Ulrich Tukur als Co-Star) und Jossi Wielers Woyzeck (mit Marie in der Hauptrolle) (mit Stephan Bissmeier in der Titelrolle).
In der Spielzeit 1986/87 spielte sie die Rockerbraut in Andi am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg unter der Regie von Peter Zadek. In der Inszenierung von Zadeks Stück Lulu am Deutschen Schauspielhaus 1988 spielte sie die Titelrolle. Die Lulu gilt als Lothars krönende Bühnenleistung. 1988 wurde sie von den Rezensenten der Zeitschrift Theater heute für ihre Darstellung der Lulu, in der Lothar häufig bekleidet auftrat, zur “Schauspielerin des Jahres” gekürt.
Als Jüdin Rahel trat sie 1990/91 bei den Salzburger Festspielen im Ensemble von Franz Grillparzers Die Jüdin von Toledo auf. Darüber hinaus begeisterte Lothar im Jahr 2000 als Sonja in Luc Bondys Inszenierung von Yasmina Rezas Komödie Drei Mal Leben am Burgtheater Wien sowie als Ärztin Corinne in Martin Crimps Stück Auf dem Land am Schauspielhaus Zürich, beide unter der Regie von Luc Bondy ( 2001).
2002 war sie erneut als Yvette in Brechts Mutter Courage und ihre Kinder am Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Peter Zadek zu sehen. Am Schauspielhaus Zürich inszenierte Burkhard C. Kosminski sie 2004 als Blanche du Bois in der Endstation Sehnsucht. An der Schaubühne Berlin spielte Susanne Lothar 2006 die Christine / Klytämnestra in Thomas Ostermeiers Inszenierung von Eugene O’Neills Stück Trauer muss Elektra tragen.
Susanne Lothar erhielt 1983 den Bundesfilmpreis für ihre Leistung als Tankred Dorsts willensschwache Tochter Marga Schroth in Eisenhans. Erst Anfang der 1990er Jahre kehrte sie zur Filmarbeit zurück. Sie spielte Gina in der Oktober 1990 Episode von Der Fahnders Krimi Romeo am frühen Abend.
Im selben Jahr entstand ihre Darstellung der Lena Haas in Markus Imhoofs Der Berg, die auf der wahren Geschichte des Doppelmordes von Heinrich und Lena Haas 1922 auf dem Säntis basiert. Ihre Darstellung von Vera Meerholtz in der zweiteiligen Fernsehserie Das tödliche Auge brachte ihr 1993 den Goldenen Gong ein, den sie sich mit Ulrich Mühe teilte.
Susanne Lothar hat in mehreren Tatort-Spielfilmen als Hauptdarstellerin mitgespielt. In Tatort: Traumhaus porträtierte sie die Serbin Nina, Mitglied einer kriminellen Triade, die älteren alleinstehenden Frauen ihre Wohnungsschlüssel raubt und diese anschließend abschreiben lässt (Erstausstrahlung: Mai 1999). gespielt von Ulrich Mühe) war gefeuert worden, da sich das Geschäft verlangsamt hatte. Der Bergterror (Erstausstrahlung: August 2005) G. Georg Hochreiters Frau Andrea am Tatort: Das Schweigen brechen (Erstausstrahlung: Februar 2007) Die Mutter von Silke Rohwedder, die vermisste Frau, Cora Rohwedder erscheint in Tatort: Der glückliche Tod (Erstausstrahlung: Oktober 2008) Die Mutter von Julia Frege, der an Mukoviszidose erkrankten Katja Frege.
Mit dem Regisseur Michael Haneke habe ich zum ersten Mal 1997 zusammengearbeitet. Susanne Lothar spielte in vier von ihm inszenierten Filmen mit: dem Thriller Funny Games (1997), dem Romandrama The Piano Player (2001) und dem mehrfach preisgekrönten Drama Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte (2001). Sie spielte auch die Figur der Frieda in Das Schloß (1997).

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