Rosi Mittermaier Wiki – Rosi Mittermaier, Tochter des Kaufmanns Heinrich Mittermaier und der Köchin Rosa Mittermaier, wurde 1950 in München geboren. Bei der Geburt kam ihre eineiige Zwillingsschwester auf tragische Weise ums Leben. Sie hielt fest am römisch-katholischen Glauben fest.
Die Eltern führten zunächst einen Gasthof und bauten diesen schließlich zu einem Studentenheim auf der Winklmoos-Alm um. Ihr Vater war staatlich geprüfter Skilehrer, der ab 1966 eine eigene Skischule gründete und seine drei Töchter Heidi, Rosi und Evi Mittermaier ermutigte, den Skisport professionell zu betreiben.
Sowohl Heidi als auch Evi waren Elite-Skirennläuferinnen in ihrem Land und nahmen mehrfach an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teil. Heidi Mittermaier ging 1966 in den Ruhestand, bevor ihre jüngere Schwester Rosi überhaupt auf internationaler Ebene aktiv wurde.
Aufgrund der Entfernung zur Schule verbrachte Mittermaier die ersten drei Jahre ihrer Ausbildung bei einer Pflegefamilie im Dorf Reit im Winkl, wo sie die Grund- und Hauptschule besuchte. Bei ihren Eltern absolvierte sie schließlich eine Ausbildung zur Hotelfachfrau, arbeitete aber nie in diesem Bereich.
Sie heiratete am 7. Juni 1980 den Skirennfahrerkollegen Christian Neureuther. Sie waren schon befreundet, bevor sie mit dem professionellen Wettkampf begann. Sowohl Ameli Neureuther, eine Modedesignerin, als auch Felix Neureuther, ein Skirennläufer, der mehrere Medaillen bei Weltmeisterschaften gewonnen hat, sind Produkte dieser Vereinigung.
In ihrer 1976 veröffentlichten Autobiographie zählte sie Fallschirmspringen und Gerätetauchen zu ihren beiden Lieblingshobbys. Sie verpasste den Rest der Saison 1973 und einen möglichen Slalom-Weltcup-Sieg, weil sie sich im Frühjahr beim Surfen auf Hawaii eine Verletzung zugezogen hatte.
Später wurden sie und ihr Mann zwei der sichtbarsten Befürworter des Nordic Walking. Eine schreckliche Krankheit forderte im Januar 2023 das Leben der 72-jährigen Rosi Mittermaier in Garmisch-Partenkirchen. Mittermaiers sportliche Interessen reichten weit über den Abfahrtslauf hinaus.
Mittermaier lernte im Alter von sechs Jahren Skifahren und verbrachte seine Kindheit auf der Winklmoos-Alm in den Chiemgauer Alpen. Ihr Vater brachte ihr schon während ihrer Schulzeit bei, Schüler- und Jugendrennen in ihrer Gemeinde zu gewinnen. Von 1974 bis 1976 traten die Mittermaiers jedoch gemeinsam im Weltcup an.
Im Alter von zwölf Jahren brach sie sich bei mehreren Skiunfällen sowohl den Knöchel als auch den Unterschenkel. Sie musste eine längere Pause vom Sport einlegen. In den folgenden zwei Wintern nahm sie an den deutschen Jugendmeisterschaften teil und begann im Herbst 1965 mit dem Training in der Nationalmannschaft.
Mittermaier begann seine internationale Karriere in der Saison 1966–1967, dem ersten Jahr, in dem der alpine Skiweltcup eingeführt wurde. Im selben Jahr gewann sie ihre erste Deutsche Meisterschaft in der Kombination und bis 1973 weitere dreizehn Deutsche Meisterschaften, sowohl in der Kombination als auch in den technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom.
Mittermaier etablierte sich auch als beste Athletin der von Klaus Mayr trainierten deutschen Mannschaft im Weltcup, platzierte sich im März 1968 erstmals unter den ersten drei im Aspen-Slalom und gewann im Januar 1969 erstmals den Schruns-Slalom. die höchste Wettkampfserie im alpinen Skisport.
Seit 1968 war sie immer unter den ersten 15 aller Athletinnen und seit 1972 regelmäßig unter den ersten 7. In den Jahren 1973 und 1974 dominierte sie weiterhin die Slalomszene, gewann zahlreiche Wettbewerbe und belegte in beiden Jahren den zweiten Gesamtrang in der Slalom-Rangliste.
In ihren Memoiren verrät Mittermaier, dass sie sich schon früh in ihrer Karriere mit der jüngeren Französin Michèle Jacot verglich. Jacot, der 1970 den Gesamtweltcup und die Kombinationsweltmeisterschaft gewann, und Mittermaier, der 1,63 Meter groß und 54 Kilogramm schwer war, waren zwei der kleinsten und leichtesten Skirennläufer im Wettbewerb.
Laut Mittermaier ist die Körpergröße ein wesentlicher Faktor für die Variation der Fahrstile unter Weltcup-Teilnehmern. Das parallele Skifahren mit geschlossenem Skiführer war etwas, das Mittermaier als sein Alleinstellungsmerkmal identifizierte.
Die eher breitbeinigen Athletinnen, zu denen sie auch die Österreicherin Annemarie Pröll zählte, haben aufgrund der relativ engen Annäherung der Torstangen eine höhere Ausfallquote durch Einfädler. Bei den Weltmeisterschaften 1974 in St. Moritz wurde sie Sechste im Slalom.
Mittermaier kam vor 1975 27 Mal unter die ersten drei ihrer Weltcuprennen, gewann aber erst später in ihrer Karriere eine Medaille. Vier Jahre später, in Sapporo, wurde sie Sechste in der Abfahrt, nur um die Top 10 zu knacken.
Ihr olympisches Debüt gab sie im Riesenslalom bei den Winterspielen 1968 in Grenoble, als sie gerade einmal 17 Jahre alt war. Bei den Weltmeisterschaften 1970 in Gröden belegte sie nach dem ersten Lauf des Slaloms den dritten Platz, musste aber im zweiten Lauf verletzungsbedingt aufgeben.
Nachdem Moser-Proell zu Beginn des Winters ihren Rücktritt vom aktiven Sport erklärt hatte, trat ihre Hauptgegnerin aus der Schweiz, Lise-Marie Morerod, als jüngere Konkurrentin hervor. Rückblickend glaubt Mittermaier, dass ihre Konzentrationsschwäche der Hauptgrund für ihren Misserfolg war bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.
Zu Beginn der Weltcupsaison 1975/76, die in den Olympischen Winterspielen in Innsbruck ihren Höhepunkt fand, war Mittermaier mit 25 Jahren einer der ältesten und erfahrensten Athleten im Wettkampf. Nach den Spielen erklärte sie, mit ihrer Karriere „endlich mehr erreichen zu wollen“ und entschied sich erstmals für ein umfangreiches Sommertraining.
Morerod hatte bis Ende Januar sechs der zwölf Slalom- und Riesenslalom-Wettkämpfe gewonnen, Mittermaier hatte bei allen den zweiten Platz belegt. In einer Kombination aus Cortina im Dezember und dem Slalom von Bad Gastein am 22. Jänner setzte sich Mittermaier gegen 54 Konkurrenten durch.
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