Roger Köppel Vermögen – Schweizer Journalist, Medienunternehmer, Publizist und Politiker Roger Jürg Köppel. Bevor er 2001 Chefredakteur der deutschen Tageszeitung Die Welt wurde, war er zweieinhalb Jahre in dieser Funktion tätig. Seit 2015 ist er Nationalrat der Schweiz.
Als Sohn des gelernten Maurers und späteren Zürcher Bauunternehmers Robert Köppel und der Sekretärin Margrit Köppel wurde Roger Köppel in Zürich geboren. Sein Vater stammte aus dem Rheintalort Widnau, seine Mutter aus dem schweizerischen Adelboden. Sowohl Köppel als auch die Eltern seiner Mutter waren einheimische Geburten.
Sein Großvater, gelernter Bäcker und Konditor, arbeitete als Feuerwehrmann im ostpreußischen Königsberg, wo sich Köppels Großeltern mütterlicherseits niedergelassen hatten. 1947 zog die Familie nach Kloten, einem Vorort von Zürich, wo Opa nach Kriegsende bei der Swissair eine Anstellung gefunden hatte. Köppel besuchte das Gymnasium in Nagelimoos, ganz in der Nähe seiner Kindheit in Kloten.
Nach dem Selbstmord seiner Mutter im Dezember 1978 und dem Tod seines Vaters im darauffolgenden Jahr wurde er von seinem Halbbruder und seiner damaligen Freundin aufgenommen und schließlich bei einer Pflegefamilie in Bülach untergebracht. Um den Militärdienst musste er sich deswegen keine Sorgen machen.
Seine Frau Bich-Tien Köppel ist die Tochter vietnamesischer Flüchtlinge, die sie im Alter von vier Jahren in die Schweiz brachten. Köppel lebt mit seiner Frau und vier Kindern in Küsnacht ZH. Köppel erhielt 1984 sein Diplom an der Kantonsschule Zürcher Unterland in Bülach.
In den Jahren 1989–1995 studierte Köppel Politische Philosophie und Wirtschaftsgeschichte an den Universitäten Zürich und Stuttgart. Er schloss sein Studium mit einer Arbeit über Autorität und Mythos, Carl Schmitt und die Wiederverzauberung staatlicher Gewalt ab, betreut von Georg Kohler.
Köppel begann seine Laufbahn als Journalist 1988 noch während der Schulzeit und arbeitete die nächsten sieben Jahre für die Neue Zürcher Zeitung in verschiedenen Ressorts, darunter Sport und Film. Als sich seine Eltern 1975 trennten, stellte er sich auf die Seite seiner Mutter und sah seinen Vater nie wieder.
Köppel wird in einer Biographie vorgeworfen, eine Rezension des Films Jurassic Park aus dem New Yorker ohne Nennung der Quellenangabe plagiiert zu haben. Ab 1994 betreute er als Redakteur des Tages-Kultur-Anzeigers die Kulturberichterstattung des Blattes.
Roger Köppel Vermögen : 3 Millionen € (geschätzt)
Im Frühjahr trat er seine Tätigkeit als Chefredakteur des Tages-Stellvertreters Anzeiger auf 2000 und plante, nach Abschluss seines Master-Abschlusses in Harvard, wo er als Wirtschafts- und Kulturkorrespondent für die Zeitung arbeiten wollte, Ende 2001 nach New York City zu ziehen.
Jahrelang hatte die Weltwoche einen Auflagenrückgang zu verzeichnen, bevor Köppel im Juni 2001 die Stelle des Chefredakteurs angeboten wurde. Kurz darauf führte der Tessiner Finanzier Tito Tettamanti eine Gruppe von Investoren an, die die Weltwoche kauften. Die herkömmliche Zeitung wurde strukturell und inhaltlich neu ausgerichtet.
Bereits drei Jahre später, im Oktober 1997, wurde er Chefredakteur des Magazins Tages-Anzeiger, wo er bis Juli 2001 die Wochenendbeilage betreute. Das traditionelle Zeitungslayout der Weltwoche wurde in ein Magazindesign überführt. Die Redaktion wurde überarbeitet. Viele der Autoren und Redakteure der Zeitung kündigten aus Protest.
Sie kämpfte mit politisch spalterischen und feindseligen Schriften gegen den „linksliberalen Journalismus-Mainstream“. Weltwoche-Journalisten behaupteten, Köppel tausche Redakteure durch ihm nahestehende Personen aus, um die Zeitung in eine neoliberalere Richtung zu lenken.
Köppel behauptete, die übrigen Schweizer Medien hätten eine Voreingenommenheit gegenüber dem SVP-Politiker Christoph Blocher. Köppel machte sich im Vorfeld der Wahl 2003 stark für Blochers Kandidatur für den Bundesrat stark. Großes Lob zollt er auch der Schweizerischen Volkspartei, der Schweizer Partei, die seiner Meinung nach das grösste Erfolgspotenzial im Mittelstand hat.
Die auf dem gesamten Kontinent verbreitete Verurteilung von Blocher und seiner SVP war nach Ansicht von Köppel ungerechtfertigt. Um einen Kritiker zu paraphrasieren: Blocher ist „eine nukleare Verschmelzung von Margaret Thatcher, Ronald Reagan und Franz-Josef Strauss“, weder Haider noch Le Pen.
Die Weltwoche wurde auf einen konservativeren rechten Pfad zurückgefahren. Bruno Ziauddins Buch Bad News beschreibt die redaktionelle Verschiebung einer Wochenzeitung nach dem Vorbild der Weltwoche. Ziauddin war sieben Jahre bei der Weltwoche tätig, wo er unter Köppel als stellvertretender Chefredakteur fungierte.
2003 verzeichnete die Weltwoche erstmals seit ihrer Gründung 1993 wieder einen Gewinn. Während Köppels Präsidentschaft stieg die Auflage zunächst, ging dann aber zurück. Bei Köppels Amtsantritt 2001 hatte die Weltwoche eine Auflage von 78.000 Exemplaren; bis Ende 2003 war sie auf 91.000 gestiegen.
Köppel verließ die Weltwoche im Frühjahr 2004, nachdem er ein Angebot des Axel-Springer-Verlags angenommen hatte, Chefredakteur der Tageszeitung Die Welt zu werden. Während seiner Zeit dort berichtete er an Jan-Eric Peters, den damals neuen Herausgeber und ehemaligen Chefredakteur der Publikation.
Seine Mehrheitsbeteiligung an der von ihm gegründeten Weltwoche Verlags AG ermöglichte es ihm, die Aufgaben des Verlegers und Chefredakteurs zu übernehmen. Kurz vor Jahresende kündigte er den Kauf aller Aktien der Weltwoche Verlags AG an, sagte aber nie, woher das Geld für den Kauf kam.
Von 82.849 im Jahr 2006 und 85.772 im Jahr 2007 stieg die Auflage der Weltwoche leicht an, bevor sie 2011 allmählich auf 77.800 Exemplare zurückging. In den folgenden Jahren nahm dieser Trend weg von den Lesern steil zu und gipfelte in der unglaublich niedrigen Auflage von nur 58.410 Exemplaren im Jahr 2014.
Eine Rückkehr von Köppel in die Weltwoche Anfang November 2006 kam völlig überraschend. Von 2007 bis 2018 verlor die Weltwoche mehr als die Hälfte ihrer Auflage und fiel auf 40.924. Sowohl für die Köppel Holding AG als auch für die Weltwoche Verlags AG fungiert Köppel als Präsident des Verwaltungsrats.
Seit 2009 pflegt Köppel einen YouTube-Kanal der Weltwoche, der fast 110.000 Abonnenten hat. Seit 2018 teilt er seine Sichtweise auf das aktuelle Geschehen im Podcast Weltwoche Daily, der fünf Tage die Woche erscheint. Seit 2021 leitet Köppel „Der Pragmaticus“, eine österreichische Talkshow des Privatsenders ServusTV.
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