Mord mit Aussicht Dietmar Schäffer tot – “Mord mit Aussicht”, eine Fernsehserie aus den 2010er Jahren über einen Kölner Ermittler, der in das fiktive Dorf Hengasch in der Liebernicher Eifel geschickt wurde, war die Offenbarung. Neben 39 Folgen und brillanten Büchern und nicht ernst zu nehmenden Handlungssträngen von Marie Reiners, getragen vom Schauspielertrio Caroline Peters (als Sophie Haas), Bjarne Mädel und Meike Droste, ist die Show mittlerweile ein Quotenhit Dienstagabend. Als die Nachricht von einem Remake mit Katharina Wackernagel anstelle des ursprünglichen Trios bekannt wurde, war die erste Frage in aller Munde: “Kann es gut gehen?”
Es geht gut. Es ist ein bewährtes System. Da sich die Autoren keine Mühe gegeben haben, der ursprünglichen Idee – die Stadtdame gegen die Landclique – einen neuen Anstrich zu geben, ist es schwer vorstellbar, wie diese Geschichte verbessert werden könnte. Wie im ersten Film sind die Eule und eine ältere Frau im Rollator zurück in Hengasch/Liebernich, und Kommissarin Marie Gabler (alias Katharina Wackernagel) ist zurück in ihrer gemütlichen Dorfabteilung, um trotz des Widerstands etwas dringend benötigte frische Luft zu bringen die Frauengruppe, die Schatzkammer und die Feuerwehr. Heino Fuss, der eine lächerliche Perückenfrisur trägt, und Jenny Dickel, die ein ähnliches Ensemble trägt, ähneln Gabler und scheinen die gleiche Umständlichkeit an den Tag zu legen wie ihre Vorbilder. Bjarne Mädel und Meike Droste schienen beim Casting Paten zu sein.
Was bringt es, es weiter zu sehen? Peters, Droste und Mädel haben immer noch das Sagen über den Rest, obwohl Wackernagel, Schwarz und Bühnen gute Arbeit leisten, um die richtige Balance zwischen Anpassung und nuanciertem Anderssein zu finden. Die Geschichten folgen der altbewährten Grinsen-Krimi-Formel. Manchmal gibt es Actionsequenzen mit einem Hauch von Terror, und manchmal hat der Film einen düstereren Ton.
Nicht selten enthält das Format neben dem typischen Humor der Show auch ernstere Momente für Marie und die Hengascher. Als die Lust auf das anfängliche Verbrechen zu groß wird, tauchen alte Bekannte auf der Bildfläche auf. Die Darsteller der ersten drei Staffeln sowie die Dorfvorsteher wurden beibehalten.
So wird Heike Schäffer von Petra Kleinert und Hans Zielonka von Michael Hanemann gespielt. Patrick Heyn, ein Gynäkologe, darf wegen seiner Rolle als Doktor Bechermann das Kriminallabor des Dorfes weiterführen. Inmitten all dessen ist ein deutlich neuer Look zu erkennen. Wackernagel fehlt der Sinn für Absurdität, den Caroline Peters mit ihrer Unterschrift in die Serie gebracht hat. Eine Alternative ist, wie im ZDF-Krimi „Stralsund“, auf Logik und Augenzwinkern zu setzen.
Mandy, „die Dorfmatratze“, rächt sich an den Männern von Hengasch und der alljährliche Kampf um die „Kuchenkönigin“ ist eine rein weibliche Angelegenheit, was aber nicht heißt, dass das Ganze nicht übertrieben oder falsch ist. Sonst backt niemand. Lässt sich die dem WDR zugrunde liegende Prämisse eines Krimis, in dem die Ziele und Gewohnheiten einer Großstadt denen eines Eifelheims gegenübergestellt werden, auch anders herausarbeiten? „Mord mit Aussicht“ machte das fiktive Polizeirevier Hengasch in der Eifel zu einem versteckten Objekt der liebevoll beleuchteten Kuriositäten des Landlebens.
Eine geradezu infantile Abenteuerlust trifft hier auf die Gemütlichkeit des nüchternen Musterbauern von Dietmar Schäffer und die verlässliche Bodenständigkeit von Bärbel Schmied. Nach einer siebenjährigen Schaffenspause kehrt der Publikumsliebling mit neuen Geschichten und neuen Gesichtern zurück. Ein weiteres Beispiel dafür, wie schwierig es ist, eine Einzelanfertigung wiederzubeleben.
Zum Auftakt dieser vierten Staffel lautet der Titelsong „Zurück auf Null! Sie wurden durch Caroline Peters und Bjarne Mädel ersetzt. Diese drei Kandidaten wurden durch drei neue Kandidaten ersetzt: Dienstgruppenleiterin Marie Gabler, der Polizeipräsident und Kommissaranwärterin Jen Dickel Das Aufeinandertreffen zweier Hengasher und einer Kölnerin ist der primäre Konfliktherd in der Konstellation.
Als Marie Gabler wie Sophie Haas unerwartet in die Eifel umgesiedelt wird, muss sie sich an die hermetische Dorfgemeinschaft anpassen. Sie wirkt viel logischer und engagierter als ihre Vorgängerin. Sie und Ihre Freunde teilen eine visuelle Ähnlichkeit mit den Charakteren Schmied und Schäffer. So wie Dietmar Schäffer Regeln und Vorschriften schätzt, sehnt sich Heino Fuss mit der blonden Pumuckl-Frisur weitaus mehr nach Aufmerksamkeit als Dietmar Schäffer. Die Darstellung von Jennifer Dickel als Mädchen vom Polizeirevier erweckt den Eindruck, dass hier der Slapstick ernster genommen wird als die Darstellung der Figur.
Der Hengash-Kosmos ist weitgehend erhalten geblieben. Für Fans der Show ist es ein Leckerbissen, bekannte Charaktere wie Petra Kleinerts Heike Schäffer und Michael Hanemanns a.D., Hans Zielonka, wieder im Dorf zu sehen. Im Restaurant „Aubach“ wird noch Bier ausgeschenkt. Käufer im Dorfladen können sich beim Einkaufen über die neusten Gerüchte informieren. Auf dem Weg zu Lydia oder Frau Ziegler, Andreas Schillings düstere Musik im Ohr, das neue Trio von Ermittler stoßen auf die düstere Wirtin.
Wie die SZ in ihrer Rezension zur dritten Staffel feststellte – diese Serie war mehr als nur ein angenehmer Krimi mit bekannten und neuen Schauplätzen und Humor. Alles in Murder with a View funktionierte von Anfang an perfekt, von Marie Reiners’ akribisch ausgearbeiteten Charakteren über das schlagkräftige Ermittlertrio Peters, Mädel und Droste, die mit ihrer Mimik und Dynamik glänzten, bis hin zum durchdachten Timing und der Liebe zum Detail Inszenierung.
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