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Markus Braun Familie
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Markus Braun Familie – Braun und zwei weitere ehemalige Wirecard-Manager wurden am 22. Juli 2020 wegen des Verdachts festgenommen, sich an einem mehrjährigen System des Bandenbetrugs und der Fälschung von Geschäftskonten beteiligt zu haben, die mindestens bis 2015 zurückreichen.

Gegen ihre Festnahme wurde ein Haftbefehl erlassen. In der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen ist Braun derzeit inhaftiert. Am 8. Dezember 2022 beginnt vor dem Landgericht München I der Strafprozess gegen ihn und zwei weitere Ex-Wirecard-Manager.

Markus Braun ist der Sohn eines Schulleiters und einer Erzieherin. Er promovierte 2000 in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wien, nachdem er dort 1995 seine Dissertation über Wirtschaftsinformatik abgeschlossen hatte. Er ist österreichischer Staatsbürger.

Bis November 1998 arbeitete Braun als Berater bei der Contrast Management Consulting GmbH. Von 1998 bis 2001 war er Mitarbeiter von KPMG Deutschland in München. Braun beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit dem Thema digitale Zahlungen und ist ein häufiger Redner auf Veranstaltungen und Medienvertreter auf der ganzen Welt.

Braun ist seit 2002 bei der Wirecard AG, zunächst als CEO und CTO. Er wurde 2017 erneut zum CEO ernannt und wird diese Funktion bis Ende 2020 ausüben. Er besaß mehr als 8 % der Wirecard-Aktien und war damit bis zum 24. Juni 2020 der größte Einzelaktionär des Unternehmens.

Ende September 2018 betrug der Wert seiner Aktienbestände über 1,6 Milliarden Euro. Rund 2,5 % seiner ursprünglichen Beteiligung wurden am 24. Juni 2020 verkauft. Diese Aktien waren am 24. Juni 2020 noch rund 50 Millionen Euro wert. Von Januar 2002 bis Juni 2020 war Markus Braun CEO von Wirecard.

Er ist auch Gesellschafter des Unternehmens. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat Braun und seine Vorstandskollegen bei Wirecard Anfang Juni 2020 wegen falscher oder irreführender Angaben in zwei vorgeschriebenen Bescheiden angezeigt.

Nachdem Wirtschaftsprüfer es mangels Beweisen verweigerten, den Geschäftsbericht zu testieren, brach die Wirecard-Aktie am 18. Juni 2020 aufgrund von Betrugsverdacht, mangelnder Transparenz und anderen Unbekannten teilweise um mehr als 70 % ein. CEO Braun hat sein Amt bei Wirecard zum 19. Juni 2020 niedergelegt.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat Wirecard wegen des Verdachts der Marktmanipulation gegen Markus Braun und drei weitere Vorstände von Wirecard mehrfach angezeigt, nachdem das Unternehmen am 22. Juni 2020 mitgeteilt hatte, dass der in der Bilanz ausgewiesene Saldo von 1,9 Mrd nicht existieren.

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Am selben Tag wurde ein Antrag auf Haftbefehl gegen Braun wegen Marktmanipulation und Bilanzfälschung gestellt. Am Abend des 22. Juni 2020 stellte sich Braun der Staatsanwaltschaft München. Er hinterlegte eine Kaution von fünf Millionen Euro und wurde am nächsten Tag, am 23. Juni 2020, freigelassen.

Der Aufsichtsrat der Wirecard AG hat Braun am Abend des 30. Juni 2020 gekündigt. Am 22. Juli 2020 erfolgte eine weitere Festnahme auf Haftbefehlsverlängerung. Laut eidesstattlicher Erklärung von Braun wurden ihm alle seine Besitztümer abgenommen.

Braun und zwei weitere Ex-Wirecard-Administratoren wurden am 14. März 2022 von der Staatsanwaltschaft München I angeklagt. Ihnen werden “bandenartiges Treiben”, Diebstahl von Wirecard, Bilanzbetrug und Aktienkursmanipulation vorgeworfen.

Der aktuelle Stand der Ermittlungen deutet darauf hin, dass Braun bereits 2015 von den Verlusten des Unternehmens wusste. Der Angeklagte und seine Komplizen nutzten daraufhin Scheingeschäfte, insbesondere in Asien, um die Bücher des Zahlungsabwicklers zu stopfen. Kreditinstitute verloren dadurch insgesamt 3,1 Milliarden Euro.

Die Anklageschrift besagt, dass Braun die gefälschten Jahresabschlüsse bewusst unterschrieben hat. Das Oberlandesgericht München hat kürzlich auf eine rasche Anklage gedrängt, da Braun ohne Urteil festgenommen wurde. Am 8. Dezember 2022 soll in München-Stadelheim der erste von mehr als hundert Testtagen beginnen.

Braun arbeitete als Berater für die Deutsche Bank mit Schwerpunkt auf Fragen des digitalen Bankings. Seit dem Amtsantritt von Bundeskanzler Sebastian Kurz im Jahr 2017 arbeitet er als Mitarbeiter der „Stabsstelle Strategie, Analyse und Planung“ im Bundeskanzleramt.

Die Bierlein-Bundesregierung löste sie nach ihrer Niederlage auf, funktioniert aber seitdem nach den Nationalratswahlen 2019 unter der Kurz-II-Bundesregierung. Auf die Frage nach seiner Beziehung zu Braun distanzierte sich Kurz am 23. Juni 2020 formell von ihm.

Während Stabsleiterin Antonella Mei-Pochtler ihn im Januar 2020 als einen der beteiligten Spezialisten bezeichnete, erklärte ein Sprecher des Bundeskanzleramts nach Beginn der Ermittlungen wegen Bilanzbetrugs, Braun habe seither nicht mehr in der Stabsstelle gearbeitet die Regierung trat ihr Amt an.

Braun hat der NEOS zwischen 2014 und 2016 insgesamt 125.000 Euro zukommen lassen, wie es in den Jahresberichten der Partei heißt. Bei den österreichischen Nationalratswahlen 2017 hat Brauntatkräftig Sebastian Kurz unterstützt und 70.000 Euro an die Österreichische Volkspartei gespendet, die Kurz kurz zuvor an der Spitze übernommen hatte.

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