Jörg Dräger : Biografie,Steckbrief – Dafür ist der deutsche Physiker, Politiker und Unternehmer Jörg Dräger bekannt. Von 2001 bis 2008 war er Senator in der Hamburger Landesregierung. Zu seinen Aufgaben in der Bertelsmann Stiftung gehören Bildung und Integration, im Vorstand ist er seit 2008 tätig Auswirkungen der Digitalisierung. Er ist auf diesem Gebiet als bedeutende Autorität anerkannt.
Anstelle des Militärdienstes absolvierte Dräger 1987 sein Abitur am Christianeum in Hamburg (Zivildienst). Anschließend studierte er Physik mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg.
An der Cornell University in Ithaca, New York, erwarb er nach seinem Vordiplom einen Master of Science in Theoretischer Physik. Drei Jahre später promovierte er in mathematischer Kristallographie für seine Bemühungen. Während seiner Promotion arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Privat ist Dräger glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Bereits während seines Studiums arbeitete er als Unternehmensberater für Roland Berger Strategy Consultants in Frankfurt am Main. Als CEO des neu gegründeten Northern Institute of Technology kehrte er 1999 nach Hamburg zurück. Das Institut zeichnet sich durch seinen interdisziplinären Ansatz aus und war eine der ersten öffentlich-privaten Partnerschaften im deutschen Hochschulwesen.
Jörg Dräger Alter: 76 Jahre (28. September 1945)
Bis 2001 war Dräger als politisch unabhängiger Senator für Wissenschaft und Forschung von Ole von Beust in der Hamburger Landesregierung tätig. Um die Finanzierung der Hochschulen langfristig zu sichern, setzte er sich für die Einführung von Studiengebühren und für eine stärkere Konkurrenz zwischen ihnen ein. Vor allem Studentenvertreter machten sich über diese Vorschläge lustig.
Dräger wurde nach den vorgezogenen Neuwahlen 2004 im zweiten Kabinett von Beust Senator für Wissenschaft und Gesundheit. Als Ergebnis seiner anhaltenden Reformbemühungen wurden Studiengebühren eingeführt. Sein oberstes Ziel war eine komplette Neugestaltung des akademischen Systems in Hamburg. Zur Modernisierung und Flexibilisierung der Hamburger Hochschulstrukturen setzte er sich für den Aufbau neuer und die Zusammenlegung bestehender Hochschulen ein.
Seine Fähigkeiten und sein Antrieb wurden von seinen Unterstützern gelobt, aber Kritiker lehnten unter anderem Änderungen an den Geisteswissenschaften ab. Dräger war zuletzt auf der Ministerliste des Deutschen Hochschulverbandes 2008; im folgenden Jahr wurde er Sechster.
Senatorin Birgit Schnieber-Jastram hat 2006 mit seinem Rücktritt seine gesundheitlichen Aufgaben übernommen. Nach den Wahlen 2008 machte er klar, dass er sich nicht wieder zur Wahl stellen werde. Experten und Ex-Hamburgs Bürgermeister Klaus von Dohnanyi äußerten sich enttäuscht über seinen Rücktritt und schrieben im Hamburger Abendblatt, die Stadt habe ihren “erfolgreichsten Wissenschaftssenator seit 1945” verloren. Während einige Journalisten den Verlust des “Bulldozers im dreiteiligen Anzug” beklagten, freuten sich andere über seinen Weggang.
2008 wurde Dräger in den Vorstand der Bertelsmann Stiftung berufen und betreut nun Bildung und Integration. Zusammen mit Frank Ziegele wurde er Co-Geschäftsführer des gemeinnützigen CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Zu den Reformen, für die sich Dräger in beiden Funktionen eingesetzt hat, gehört mehr Autonomie für Institutionen und Schulen. Er fordert eine bessere Finanzierung und Ausstattung von Schulen in unterversorgten Gebieten sowie eine Anpassung der ländlichen Bildungssysteme an den demografischen Wandel. Ganztagsschulen sprechen sich für ihn aus und er sieht digitale Medien als nützliches Instrument zur Verbesserung der Bildung.
Dräger ist stellvertretender Vorsitzender des Expertenrats der Deutschen Stiftungen für Integration und Migration. Um Deutschland auf dem globalen Fachkräftemarkt wettbewerbsfähig zu halten, hat er sich für die Zuwanderung von mehr Fachkräften von außerhalb der EU eingesetzt. Als gemeinnütziger Berater für aufstrebende Unternehmer unterrichtet Dräger zudem Public Management an der Hertie School of Governance.
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