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Jesiden Wiki – Yeziden, auch Yazidi oder Yeziden genannt, sind eine kurmandschisprachige ethnische und religiöse Gruppe mit etwa einer Million Mitgliedern, mit ihren ursprünglichen Siedlungsgebieten im Nordirak, Nordsyrien und der Südosttürkei.

Die Yeziden verstehen sich sowohl als ethnische Kurden als auch als eigenständige ethnische Gruppe. Dies gilt insbesondere für Jesiden in Armenien und der nordirakischen Sinjar-Region sowie für Jesiden in der europäischen Diaspora.

In Armenien werden die Yeziden inzwischen als eigene ethnische Gruppe anerkannt. Die Jesiden werden von den Vereinten Nationen als eigenständige ethnische Gruppe anerkannt. Durch Auswanderung und Flucht sind Yeziden inzwischen in vielen anderen Ländern anzutreffen.

Viele Jesiden flohen im 19. und frühen 20. Jahrhundert vor Verfolgung nach Armenien und Georgien. Die Jesiden in Deutschland sind mit geschätzten 200.000 Mitgliedern die mit Abstand größte Diaspora der Jesiden.

Endogamie ist ein Brauch der Yeziden. Der Yazidismus ist eine monotheistische, synkretistische, nicht-biblische Religion. Nur wenn beide Elternteile jesidischer Abstammung sind, kann eine Person durch Geburt Mitglied werden. Jesiden, die Nicht-Jesiden heiraten, werden gemäß den jesidischen Eheregeln aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

Seit August 2014 sind Jesiden einem Völkermord ausgesetzt. Sie fliehen als sogenannte „Ungläubige“ vor Verfolgung, Versklavung und Ermordung durch die terroristisch-fundamentalistische Miliz Islamischer Staat im Nordirak. Yeziden sind auch als Eziden oder Yeziden bekannt.

Die Mehrheit der Yeziden in Deutschland bezeichnet sich selbst als „Eziden“ oder „Ziden“ und vermeidet die Begriffe „Jazidis“, „Yazidis“, „Yazidis“ oder „Yeziden“. Die Ursprünge des Begriffs zîdî sind unbekannt. Einigen Gelehrten zufolge wird Yazid I ibn Muawiyah, dem Kalifen der Umayyaden, der Name Jesidi zugeschrieben.

Die Jesiden bestreiten, dass ihre Namen etwas mit dem Kalifen zu tun haben. [18] Stattdessen führen einige Yeziden wie andere Gelehrte den Begriff auf das alte iranische Wort yazata zurück, was „göttliches Wesen“ bedeutet, verbinden es mit dem alten iranischen Gott Ahura Mazda und erklären sie zu „Anbetern“.

Ihren Namen haben die Jesiden von dem Charijit-Kleriker Yazid bin Unaisa, dessen Anhänger sie laut dem Religionsgelehrten asch-Schahrastn waren. Der Verweis auf Ez d wird in einer anderen Ableitung des Wortursprungs verwendet. Xwedê ez dam und Em miletê ezdaîn werden auch von Yeziden verwendet.

Im Sindschar-Gebirge feiern Yeziden das jesidische Neujahr. Im Hintergrund ist der jesidische Tempel von Quba Pire Evra zu sehen. Im Südosten der Türkei, der Yezidi-Friedhof Hesen Begê. Die ursprünglichen Siedlungsgebiete der Yeziden, auch Ezidchan genannt, liegen im Norden Mesopotamiens.

Es gibt keine offizielle jesidische Volkszählung. Es wird geschätzt, dass es weltweit über eine Million davon gibt. Mit einer halben Million Mitgliedern stellen die Yeziden im Irak die Mehrheit. Rund 200.000 Menschen leben in Deutschland, weitere 65.000 im übrigen Europa.

In den Vereinigten Staaten und Kanada leben mehrere tausend Jesiden, hauptsächlich aus dem Irak. Armenien hat eine Bevölkerung von über 35.000 Menschen. Yeziden leben auch in Georgien und Russland. Syrien ist die Heimat von Tausenden Jesiden.

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Über 2.000 Jesiden leben laut einem Bericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in der Türkei, vor allem in Südostanatolien. Im Jahr 2019 schätzte die US-Bundesregierung, dass es in der Türkei weniger als 1.000 Jesiden gab. In den 1980er Jahren lebten rund 60.000 Jesiden in der Türkei.

Infolgedessen sind Yeziden heute eine religiöse Minderheit unter der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung des Nahen Ostens. Kurmandschi, eine nordwestiranische Sprache, ist die Muttersprache der Jesiden. Nur die jesidischen Dörfer Baiqa und Bazn in den umstrittenen Gebieten des Nordirak sprechen Arabisch.

Im Nordirak lebt die Mehrheit der Jesiden. Die Jesiden werden in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt. Die Region Shaikhan, nordöstlich von Mossul, ist eine davon. Der Bergrücken Jabal Sinjar westlich von Mossul an der syrischen Grenze ist das zweite Hauptsiedlungsgebiet der Jesiden, aber auch in Mossul selbst leben viele Jesiden.

Während Saddam Husseins Arabisierungskampagne in den 1970er und 1980er Jahren erklärte die Baath-Partei die Yeziden im Nordirak zu Arabern. Aufgrund des Vormarsches der dschihadistischen IS-Armee in Mossul und Umgebung im Juli und August 2014 flohen viele Jesiden in die kurdische Region um Erbil und in die Sindschar-Berge.

Laut Volkszählungen und Schätzungen der türkischen, britischen und irakischen Seite aus den 1920er Jahren machten Yeziden 4 bis 7 % der irakischen Kurden aus, was heute 160.000 bis 350.000 Menschen entspricht, wenn der Anteil gleich bleibt.

Einige aktuelle Schätzungen beziffern die Zahl der jesidischen Gläubigen auf bis zu 550.000. Die Jesiden machen etwa 1 % der irakischen Bevölkerung aus. Die jesidische Gemeinschaft im Irak ist seit 1991 gespalten. Nur etwa 10 % der irakischen Jesiden leben in kurdisch kontrolliertem Gebiet, während 90 % in irakisch kontrolliertem Gebiet leben.

Yeziden leben hauptsächlich in Afrin im Norden Syriens und hauptsächlich in und um Qamischli und im Gouvernement al-Hasaka im Nordosten Syriens. Ihre Zahl ist jedoch deutlich zurückgegangen. Schätzungen zufolge waren es 12.256 Menschen 1990, aber nur 3.357 Ende 2008.

Anderen Quellen zufolge wird ihre Zahl auf 35.000 bis 50.000 Menschen geschätzt. Über die Emigration kehrt sie nach Europa zurück. Nach dem Ende des Russisch-Türkischen Krieges 1828/29 kamen in den 1830er Jahren die ersten Yeziden aus Anatolien in das von Russland kontrollierte Ostarmenien.

1855 zählte der Distrikt Sardarabad etwa 340 Yeziden. Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich Zehntausende anatolischer Yeziden unter anderem in der Provinz Shirak nieder. Mehr als 17.000 Jesiden lebten 1912 im heutigen Armenien.

Laut der Volkszählung von 2001 zählten sie 40.000 Menschen. Sie machten 2011 1,1 Prozent der Gesamtbevölkerung aus und bildeten damit die größte Minderheit des Landes. Zu Sowjetzeiten war das Dorf Alagyaz Ihr kulturelles Zentrum in der Provinz Argazotn.

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