
Jens harzer frau – Seit drei Monaten trägt der deutsche Schauspieler Jens Harzer den Iffland-Ring. Jens Harzer wuchs in Wiesbaden auf, wo er 1972 geboren wurde. Als Mitglied der Theatertruppe des Gymnasiums Mosbacher Berg fand er zunächst die Schauspielerei für sich. Zu seinen sportlichen Leistungen gehörte auch die Teilnahme an deutschen Meisterschaften im Mittelstreckenlauf.
Die Otto-Falckenberg-Schule in München nahm Harzer im Alter von 19 Jahren zur Ausbildung auf. Harzers vorsichtige Haltung löste bei den Mitgliedern des Kontrollgremiums schon früh Skepsis aus. St. Just ab Dantons Tod wurde mit Harzer von Jörg Hube, dem damaligen Schulleiter, aufgeführt und er bestand die Aufnahmeprüfung.
Harzer wechselte noch vor Ende seiner Schulzeit von der Otto-Falckenberg-Schule an die Münchner Kammerspiele unter der Leitung von Dieter Dorn. Fast zwei Jahrzehnte lang arbeitete Harzer mit Dorn, dem er sich in seiner “Sprachfixierung” verbunden fühlte, als Mentor zusammen.
Zu Harzers frühesten Kammerspielpartien zählen Roberto Zucco, Urfaust, Torquato Tasso und Amphitryon. Er fuhr fort, viele mehr aufzuführen. Als Botho Strauss’ Theaterstück Ithaka 1996 uraufgeführt wurde, bereitete es den Grundstein für den Rest von Harzers Karriere. Dorn bat Harzer, den Sohn des Odysseus zu spielen, den Harzers Idol Bruno Ganz darstellte. Obwohl sie nur an einem Film zusammengearbeitet hatten, blieben Harzer und Ganz gute Freunde.
Als Thomas Ostermeier 1999 die Berliner Schaubühne übernahm, schied Harzer nach nur einer Produktion aus und arbeitete wieder mit Dieter Dorn in München zusammen. Es dauerte nicht lange, bis Harzer Dorns Beispiel folgte und 2001 ans Residenztheater wechselte. In dieser Zeit trat er am Burgtheater in Wien und am Deutschen Theater in Berlin auf.
2008 wurde dort Jürgen Goschs Version von Onkel Wanja mit Harzer als Arzt Michail Lwowitsch Astrow uraufgeführt. Das Magazin Theater Today kürte die Produktion nach einem durchschlagenden Erfolg zur “Produktion des Jahres”. Die Rollen von Onkel Wanja und Astrow, gespielt von Ulrich Matthes und Harzer, brachten ihnen 2008 den Titel „Schauspieler des Jahres“ ein. Auch 2020 wird das deutsche Theater das Stück noch im Repertoire haben.
Vor seinem Eintritt bei den Münchner Symphonikern im Jahr 2000 war Harzer Stammgast bei den Salzburger Festspielen. In Christian Stückls Inszenierung von Hugo von Hofmannsthals Jedermann trat er von 2002 bis 2004 als Todten auf. Peter Handkes Immer noch Sturm unter der Regie von Dimiter Gotscheff hatte Harzer in seiner Weltpremiere 2011 als Ich-Erzähler zu sehen. Die Show wurde ins Thalia Theater verlegt, wo sie neun Jahre nach ihrem Debüt bis 2020 bleiben wird.
Erstmals seit 16 Jahren verließ Harzer das Ensemble von Dieter Dorn ans Thalia-Theater in Hamburg, wo Joachim Lux das Jahr leitete. Die Vernehmungsprotokolle des NS-Widerstandskämpfers Georg Elser, zu dem Harzer nach eigenen Angaben “tiefe Zuneigung” hat, werden seit 2009 einmal im Jahr in Hamburg von Harzer gelesen.
Sein Glaube an das Gruppentheater macht ihn zu einem überzeugten Befürworter dieser Art von Aufführungsstil. Ein Jahr später bei der Verleihung des Boy-Gobert-Preises 2017 betonte er, dass die Zahl der Premieren und anderer Veranstaltungen nicht steigen, sondern sich auf die Performance konzentrieren solle.
Im März 2019 gab er bekannt, dass Harzer nach dem Tod von Bruno Ganz neuer Träger des Iffland-Rings wird. Harzer hatte vor wenigen Tagen die Laudatio bei Ganzs Beerdigung gelesen. Am 16. Juni 2019 fand im Wiener Burgtheater die Übergabe statt.
Obwohl Harzers Hauptaugenmerk seit jeher auf der Bühne lag, wirkte er gelegentlich auch in Film- und Fernsehproduktionen mit. Seine Darstellung eines katholischen Priesters in Hans-Christian Schmids Requiem war 2006 und seine Darstellung eines suizidalen Repräsentanten in Bülent Akncs Der Lebensversicherer ebenfalls aus dem Jahr 2006.
2016 verkörperte er den Autor in Wim Wenders’ Kinoadaption von Peter Handkes Zweipersonendrama Die schönen Tage von Aranjuez. Es gab drei Tatort-Filme, das Finale von Tatortreiniger und Babylon Berlin, um ihn im Fernsehen zu sehen. Dann gibt es Hörspiele und Hörbücher, an denen Harzer ebenfalls beteiligt ist.
Hamburg ist der Wohnort von Jens Harzer. Nach seiner Aufnahme in die Akademie der Künste in Berlin 2013 ist er seither auch Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg.

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