Inge Meysel – Biografie und Steckbrief – Sie war eine deutsche Schauspielerin und Hörspielsprecherin unter dem Namen Inge Meysel. Julius Meysels Tochter wurde als uneheliche Tochter eines deutschen jüdischen Kaufmanns und seiner dänischen Frau Margarete Hansen geboren, aber als Mensch legitimiert, als sie von ihrem leiblichen Vater adoptiert wurde. 1930 machte sie das Abitur in Zwickau, Berlin und Leipzig und begann sofort ihre Theaterlaufbahn.
Im Alter von drei Jahren gab Inge Meysel ihr Bühnendebüt als Engel in der Oper Hänsel und Gretel. In der Uraufführung von Penzoldts Etienne und Luise gab sie ihr Bühnendebüt. Sie hat zwei frühere Ehen. In erster Ehe war sie mit dem Schauspieler Helmut Rudolph verheiratet, in zweiter mit dem Filmemacher John Olden.
Als Inge Meysel “halbjüdisch” war, konnte sie zwischen 1933 und 1945 nicht auftreten. Die Schauspielerin kann religiös sein oder nicht, da es keine Beweise für diese Behauptung gibt. Die Freie Stadt Danzig war die nächste Station für Meysel. Dort arbeitete er als Telefonist und technischer Zeichner.
Reinhard Heydrich hatte persönlich für die Freilassung von Inge Meysels Vater als verkrüppelte Soldatin des Ersten Weltkriegs in der Zeit von 1933 bis 1945 in einem unterirdischen Bunker gesorgt.
Inge Meysel Geboren : 30. Mai 1910
1945 trat sie erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg in Hugo von Hofmannsthals Jedermann mit Ida Ehre und Werner Hinz in der St. Johanniskirche in Hamburg auf. Der 35-jährige Schauspieler besuchte im selben Jahr das Hamburger Thalia-Theater, um Willy Maertens zu sehen. Als Charakterdarstellerin in dieser Umgebung wurde sie schnell berühmt. Tennessee Williams’ The Tattooed Rose mit Ingrid Andree, Klaus Kammer und Wolfgang Wahl unter der Regie von Leo Mittler feierte 1952 ein überaus erfolgreiches Deutschlanddebüt.
Außerdem spielte sie 1955 in Erik Odes Inszenierung von John van Drutens Mein bester Freund am Berliner Theater am Kurfürstendamm mit Alice Treff und Harald Juhnke als Co-Stars sowie in Thornton Wilders The Matchmaker, das sie erstmals in Essen aufführte Städtische Theater, bevor sie mit Hanns Lothar als Co-Star nach Hamburg zog.
Zur Förderung des deutschen Kulturaustauschs wurden 1957 drei ihrer Theaterstücke nach Südamerika transportiert. Darunter Auftritte so bekannter deutscher Schauspieler wie Ernst Schröder, Brigitte Grothum, Ingeborg Körner und Horst Keitel. Da Regisseur John Olden, ihr Reisebegleiter, sie vor ihrer Abreise heiraten wollte, mussten sie schnell heiraten.
Die Uraufführung von Horst Pillau und Curth Flatows Berliner Volksstück Das Fenster zur Flur (Regie: Erik Ode) am Hebbeltheater Berlin am 20. Januar 1960 machte sie zum Theaterstar. Grethe Weiser erhielt den Spitznamen “Mutter der Nation”, als sie die Rolle wegen ihres Ruhmes als Stand-up-Comedian ablehnte. Paul Verhoevens Verfilmung von Ihr schönster Tag von 1961 zeigte sie als Trägerin Anni Wiesner, und sie teilte sich die Leinwand mit Rudolf Platte.
Ihre Darstellung als Käthe Scholz in Die Verachtungswürdige, die von 1965 bis 1971 alljährlich zum Muttertag ausgestrahlt wurde, machte sie landesweit bekannt. In den 1960er Jahren spielte sie in zwei Vorabendshows eine Mutter mit Alltagssorgen: Gertrud Stranitzki (1966–1968) und Ida Rogalski (1968–1972).
Während ihrer Zwanziger war sie häufig im Theater am Kurfürstendamm in Berlin zu sehen, und ihr Durchbruch gelang ihr 1974 in Rolf Hochhuths Drama Die Hebamme unter der Regie von Wolfgang Spier. Ihre Darstellung einer fiesen, listigen und zähen Dame in Maxim Gorkis Drama Wassa Schelesnowa unter der Regie von Karl Paryla war 1980 im Hamburger Ernst-Deutsch-Theater ein Kassenschlager. Das Stück nahm sie auch mit auf eine Tour durch die Theater und wurde für das Fernsehen auf Film festgehalten. Ihr letzter Auftritt auf der Bühne war in Teures Glück. Zwischen 1985 und 1996 trat sie über 800 Mal auf Tourneen und als Gast auf.
Anfang der 1980er Jahre kehrte sie in Der Rote Strumpf (1981) unter der Regie von Wolfgang Tumler zur Schauspielerei zurück. Von 1982 bis 1991 spielte sie in der Comedy-Sitcom Mrs. Harris als Putzfrau Ada Harris. In den 1990er Jahren begann sie sich auf Rollen zu spezialisieren, in denen sie unangenehme oder rebellische alte Damen spielen musste. Einige ihrer letzten Auftritte, etwa in der ARD-Krimiserie Polizeiruf 110, waren geprägt von der damaligen Demenzdiskussion.
Der NWDR in Hamburg und der NDR, seit 1956 sein Rechtsnachfolger, beschäftigen sie beide seit 1945 als Theatersprecherin.
Zum ersten Mal sprach sich Inge Meysel 1925 vor den Berliner Jungdemokraten gegen die Todesstrafe aus. Sie war damals auch an Demonstrationen gegen die Sektion 218 beteiligt. Mit Ende zwanzig trat sie den Jungsozialisten bei. “Zu meinem Freundeskreis gehörten die Jungdemokraten, Burmeister, Lilo Linke und andere! Politisch gehörte ich jedoch zu den neuen Sozialisten. Meysel war auch ein “bekennender” Naturist, so seine Biographie.
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