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Edgar Reitz Biografie
Edgar Reitz Biografie

Edgar Reitz Biografie – Der deutsche Autor und Regisseur Edgar Reitz lehrte auch Film an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Reitz ist nicht nur ein großer Historiker deutscher Nostalgie und Geschichte, sondern auch ein sensibler Geschichtenerzähler, der uns auf eine Reise vom Vorkriegsdeutschland bis in die Gegenwart mitnimmt.

Sein Großvater war Schmied, sein Vater Robert Reitz Uhrmacher, dessen Geschäft in Morbach schließlich von Reitz’ Bruder Guido übernommen wurde. Reitz’ Deutschlehrer Karl Windhäuser ermutigte ihn, während seiner Zeit am späteren Herzog-Johann-Gymnasium in Simmern Schauspiel und Schauspiel zu studieren.

1952 Abitur und Studium der Germanistik, Publizistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ab 1953 arbeitete er nicht als Kunststudent, sondern als Kameramann, Cutter und Produktionsassistent in der Filmbranche. Ebenfalls 1953 betrieb Reitz sein eigenes Studiotheater.

Für die Deutsche Verkehrsausstellung in München schuf er im selben Jahr auch ein simultanes Projektionsverfahren für 120 mobile Bildschirme. Bei der Insel-Film übernahm er 1962 die Leitung der Forschung und Entwicklung. 1963 gründete er gemeinsam mit Alexander Kluge das der HfG Ulm angegliederte „Institut für Filmgestaltung“.

Vor der Schließung der HfG 1968 unterrichtete er Regie und Kamera Theorie dort. Auf den dortigen Kurzfilmtagen 1962 unterzeichnete Reitz gemeinsam mit Kluges Gruppe das Oberhausener Manifest. Junge Filmemacher, die sich versammelt hatten, erwarteten nichts weniger als einen Neuanfang in der Branche.

“Der Film, wie wir ihn kannten, ist endgültig gestorben. In den neuen haben wir Vertrauen.” Der Slogan für diese Pressekonferenz lautete „Papas Kino ist tot“. In den Folgejahren wurde das von Edgar Reitz stark beeinflusste Filmkonzept des Autors weit verbreitet. Das letzte Kapitel, Heimat-Fragmente: Die Frauen, wurde 2006 veröffentlicht.

1967 gewann Reitz’ Spielfilm Meals bei den Filmfestspielen von Venedig den Preis für das beste Erstlingswerk. Die Edgar Reitz Filmproduktion wurde 1971 von ihm in München gegründet. Mit dem fiktionalen Dokumentarfilm 1974: In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod, setzten Reitz und Kluge ihre Hochschulpartnerschaft fort.

Reitz’ aufwändig gemachter Film Der Schneider von Ulm, der den Untergang des Ulmer Flugpioniers Berblinger erzählt, war nicht nur ein kritischer und kommerzieller Misserfolg, sondern führte auch zu einem Verlust von rund 800.000 US-Dollar. In dieser turbulenten Zeit hatte er die Inspiration für ein Filmprojekt in Anlehnung an seine Heimat Hunsrück.

Aus einem scheinbaren Selbstfindungsversuch erwuchs die rund 60-stündige Filmreihe Heimat, der 1981 ein zweistündiger Dokumentarfilm über den Hunsrück vorausging. Die Reihe fand großen Anklang beim Publikum und wurde mehrfach ausgezeichnet und Lob von Kritikern. Zunächst einmal wuchs Edgar Reitz in einem religiösen Haushalt auf.

Hauptteile des Dreiteilers Die erste, zweite und dritte Staffel der Show debütierten 1984, 1992 bzw. 2004. Mit diesem gewaltigen Unterfangen präsentierte Reitz einen frischen Blick auf die Geschichte des Deutschlands vor der Wiedervereinigung, indem er einen realistischen und romantischen Blick auf das Leben auf dem deutschen Land warf.

Edgar Reitz Biografie

2011 begann Edgar Reitz mit der Produktion eines Spielfilms, der als eine Art Prolog zur Trilogie dienen und die Zeit des Vormärz in den Mittelpunkt stellen sollte, die von der Massenmigration der Menschen aus dem Hunsrück nach Brasilien in der Mitte des Jahres inspiriert war das neunzehnte Jahrhundert.

Die Dreharbeiten für die deutsch-französische Koproduktion begannen am 17. April 2012 und endeten am 10. August 2012. Am 3. Oktober 2013 kam der knapp vierstündige Film Die andere Heimat in die Kinos. Die digital aktualisierte Version von „Heimat“ mit dem Titel „Heimat remastered“ wurde 2015 veröffentlicht.

Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen in den 1970er und 1980er Jahren zählen Bücher zur Kinotheorie und Filmästhetik, Kurzgeschichten, Essays, Gedichte und literarische Adaptionen von Reitz’ Filmen. Seitdem führen Reitz und sein Sohn Christian Reitz gemeinsam die Geschäfte der Münchener Reitz & Reitz-Medien GbR.

1995 war Edgar Reitz Mitbegründer des „Europäischen Instituts für Kinofilme“ in Karlsruhe, Deutschland, und wurde gleichzeitig zum Professor für Filmwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe berufen. Uraufgeführt bei den Musiktagen in Donaueschingen am 20. Oktober 2007.

Theo Angelopoulos, Alain Tanner, Jean-Luc Godard und István Szabó gehören zu seinen Kollegen im Beirat des EIKK, den er später als Vorsitzender leitete. Robert Busch, ein Lebensgefährte und Geschäftskollege, verließ die Edgar Reitz-Filmproduktion im Jahr 2005.Der Stummfilm Ortswechsel wird live mit Orchester vertont.

Seine älteren Werke wurden 2009 digitalisiert und auf DVD veröffentlicht. Autor Andreas Maier sagte, Reitz habe seine Entscheidung, sein „Home-Origin-Projekt“ aufzugeben, „stark beeinflusst“. Edgar Reitz lebt heute mit seiner dritten Frau, der Sängerin und Schauspielerin Salome Kammer, in München Schwabing, am Rande des Englischen Gartens.

Edgar Reitz hat mit seiner „Heimat“-Trilogie dazu beigetragen, den deutschen Autorenfilm zu etablieren und in die Kino-Annalen einzugehen. Sowohl dort als auch in dieser Autobiografie webt er geschicktseine eigenen Lebenserfahrungen mit historischem Kontext zusammen. Große Anerkennung fand er für seine Heimat-Filmreihe.

Reitz spricht über sein frühes Leben in den 1930er Jahren, seine Zeit als junger Mann während und nach dem Zweiten Weltkrieg, den jungen Mann, der neugierig auf die Welt und reiselustig ist, seine Zeit als Student in München, wo er einem ausgesetzt war ganz neue kulturelle Welt und schließlich die Kunst des Filmemachens.

Zur Gründungszeit des Neuen Deutschen Films trug er zur Verbreitung des Satzes „Papas Kino ist tot!“ bei. mit den Unterzeichnern des Oberhausener Manifests, wo er auch Schriftsteller wie Günter Eich und internationale Filmgrößen wie Romy Schneider, Bernardo Bertolucci und Luis Buuel traf.

Immer wieder kommt er auf die zentrale Frage unserer Zeit zurück – was es bedeutet, eine Heimat zu haben und sich von ihr zu lösen, zu verlassen oder zurückzukehren. Eine einzigartige Aufzeichnung des Lebens und eines Jahrhunderts in der Entstehung, eindringlich erzählt und bewegend, visuell atemberaubend.

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