
Dietrich Bonhoeffer Biografie – war ein einflussreicher lutherischer Theologe, der für die Bekennende Kirche eintrat. Er war Mitglied des deutschen Untergrunds im Kampf gegen die Nazis. Mit 24 Jahren habilitierte sich Bonhoeffer und begann seine Tätigkeit als Privatdozent für evangelische Theologie in Berlin sowie als Jugendreferent in der späteren Ökumene Rat der Kirchen.
Ab April 1933 sprach er sich öffentlich gegen die nationalsozialistische Judenverfolgung aus und beteiligte sich am Kampf der Kirche gegen die Deutschen Christen und den Arierparagraphen des Berufsbeamtengesetzes. Ab 1935 leitete er das bis 1940 illegal betriebene Predigerseminar der Bekennenden Kirche Finkenwalde. Etwa 1938 schloss er sich der Widerstandsbewegung von Wilhelm Franz Canaris an.
1940 wurde ihm das Halten öffentlicher Reden verboten, 1941 wurde er in seiner Arbeit zensiert. Als einer der letzten verbliebenen NS-Gegner im Zusammenhang mit dem Mordversuch vom 20. Juli 1944 wurde er am 5. April 1943 gefangen genommen und zwei Jahre später auf direkten Befehl Adolf Hitlers hingerichtet.
Als autodidaktischer Theologe betonte Bonhoeffer die allgegenwärtige Präsenz Jesu in der weltweiten Kirche, die Zentralität der Bergpredigt und des dort angelegten Weges der Nachfolge sowie die von ihm selbst vorgelebte Konsequenz von Glauben und Handeln, insbesondere im Angesicht des nationalsozialistischen Regimes.
Nicht-religiöse Bibellektüre, kirchliche Tradition und Gottesdienst waren nur einige der Konzepte, die er in seinen Prison Letters zum Ausdruck brachte, die jedoch trotz ihrer Unvollständigkeit wichtig waren. Dietrich Bonhoeffer wurde als sechstes von acht Kindern am 4. Februar 1906 in Breslau kurz vor seiner Zwillingsschwester Sabine geboren. Dr. Karl Bonhoeffer, Neurologe und Psychiater, war sein Vater.
Sein Erziehervater, Karl Alfred von Hase, war evangelischer Theologe, und sein Künstlergroßvater, Karl von Hase, war Schüler des Malers Stanislaus von Kalckreuth. Die Familie Bonhoeffer war wohlhabend, und in diesem sozialen Umfeld entwickelte er sich. Während sich der Vater aus der Diskussion über Religion heraushielt, unterrichtete die Mutter die Kinder zu Hause und sorgte dafür, dass sie als Christen erzogen wurden. Sie waren keine regelmäßigen Kirchgänger.
Da seinem Vater die Stelle des Direktors der Klinik und Poliklinik für neurologische Erkrankungen an der Charité Berlin und die Stelle eines ordentlichen Professors an der Friedrich-Wilhelms-Universität angeboten worden war, übersiedelte die Familie 1912 dorthin. Nach dem Tod seines zweitältesten Bruders Walter Im April 1918 als Soldat und die tiefe Trauer seiner Mutter über seinen Tod begann Bonhoeffer angeblich, sich mit Gedanken über Tod und Ewigkeit rund um das Ende des Ersten Weltkriegs auseinanderzusetzen, wie von seiner Zwillingsschwester beschrieben.
Bonhoeffer erlernte die Religions- und Kirchengeschichte durch die Lektüre der Werke von Friedrich Schleiermacher und Friedrich Naumann als junger Student. Er bekundete sein Interesse an der evangelischen Theologie und belegte Hebräisch als Wahlfach am Gymnasium. Seine Lieben konnten nicht anders, als beeindruckt zu sein,
dennoch standen sie voll und ganz hinter seinem Bemühen. Mit 17 Jahren schloss er 1923 sein Abitur am Berliner Grunewald-Gymnasium ab. In Tübingen begann Bonhoeffer seine akademische Laufbahn sowohl in Theologie als auch in Philosophie. Er immatrikulierte sich an der Universität Igel Tübingen.
Bonhoeffer siedelte nach Abschluss seines Studiums in Rom 1924 nach Berlin über. Dort begegnete er einflussreichen Persönlichkeiten der liberalen Theologie wie Adolf von Harnack, die ihn nachhaltig beeindruckten. In dieser Zeit gelangten die Menschen auch zu ihrem eigenen Verständnis der dialektischen Theologie und ihres prominentesten Vertreters, Karl Barth. Von diesem Zeitpunkt an war Bonhoeffer untrennbar mit Barth und seiner Theologie verbunden, auch wenn er sich distanzierte und kritisch kommentierte.
Dietrich Bonhoeffer promovierte 1927 im Alter von 21 Jahren in Berlin mit summa cum laude auf der Grundlage der Dissertation Sanctorum Communio, die er als Schüler von Reinhold Seeberg verfasst hatte. Diese theologisch-soziologische Betrachtung schöpft Inspiration aus einem breiten Spektrum von Denkern, darunter Ernst Troeltsch,
Max Weber und Georg Wilhelm Friedrich Hegel neben Karl Barth. Das Erste Theologische Examen der Berlin-Brandenburgischen Landeskirche der Kirche der Altpreußischen Union wurde von ihm im Januar 1928 erfolgreich abgelegt.
1928 zog er auf Anregung des Berliner Superintendenten Max Diestel, der ihn 1925 bei einer Predigtvertretung kennengelernt und seitdem gefördert hatte, nach Barcelona und übernahm dort die Stelle eines Vikars in der deutschen evangelischen Kirchengemeinde. Diestel vermied nach seiner Rückkehr in die Stadt den regelmäßigen Besuch der Berliner Domkandidatenstiftung.
Im zarten Alter von 24 Jahren habilitierte sich Bonhoeffer mit seiner Arbeit Akt und Sein über Transzendentalphilosophie und Ontologie in der Systematischen Theologie und arbeitete als Assistent an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. 193 war er erfolgreich0 auf die zweite theologische Prüfung.
Da er unter 25 Jahre alt war, kam er nicht zur Ordination in Frage. Vergeblich ersuchte Max Diestel am 13. August 1930 den Deutschen Evangelischen Kirchenvorstand um Bonhoeffers vorgezogene Priesterweihe. Diestel Bonhoeffer plädierte gerade deshalb dafür, „sich weiterhin in der Welt umzusehen“. In New York verbrachte Bonhoeffer ein Jahr als Fellow am Union Theological Seminary.
Dort sammelte er Erfahrungen auf diesem Gebiet durch pastorale Arbeit in Harlem-Gemeinden und sah aus erster Hand, wie sich die Weltwirtschaftskrise auf das Leben der einfachen Menschen, insbesondere der Afroamerikaner und Bauern, ausgewirkt hatte. Social Gospel berührte ihn trotz seiner Skepsis gegenüber der amerikanischen Theologie.
Bonhoeffer, der bis dahin gegenüber politischen Problemen zurückhaltend war, begann sich mit dem Thema Frieden auseinanderzusetzen, nachdem er durch kritische Nachfragen der Amerikaner und den rigorosen Pazifismus seines französischen Kommilitonen Jean Lasserre provoziert worden war.
Nach seiner Rückkehr nahm Bonhoeffer eine Stelle an der Universität Berlin als Assistent des systematischen Theologen Wilhelm Lütgert an. Seine erste Vorlesung „Die Geschichte der systematischen Theologie im 20. Jahrhundert“ und sein Seminar „Die Idee der Philosophie und der protestantischen Theologie“ wurden im Studienjahr 1931–1932 gehalten.

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