
Bornasche Krankheit Pferd – Die Borna-Krankheit oder infektiöse Gehirn- und Rückenmarksentzündung ist eine virale Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch Angriffe auf Pferde und Schafe, insbesondere durch das Borna-Virus (BoDV), verursacht wird. Das Virus wird mit der ursächlichen Wirkung von Staupe, Tollwut und Masern in Verbindung gebracht. Das Virus kann in seltenen Fällen auch auf Menschen übertragen werden und verursacht schwere Gehirnentzündungen, die normalerweise tödlich sind.
Borna-Viren greifen hauptsächlich das limbische Gehirnsystem an, das Emotionen und Verhalten steuert. Das Virus soll um die Andockstellen in den Nervenzellen des Botenstoffs Glutamat konkurrieren, so dass es sich um eine kompetitive Hemmung handelt. Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, dass sich das Virus in gealterten Gehirntieren (limbisches System) vermehrt. Das Virus der Bornash-Krankheit stört wahrscheinlich das chemische Gleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn.
Das Spektrum der Symptome ist vielfältig und beinhaltet eine Reihe von Verhaltens-, Bewegungs-, Aufnahme- und Leistungsproblemen. Klinische Symptome sind Verhaltensänderungen, Bewegungsstörungen und Sensibilitätsstörungen, wie Herdenisolation, Depression, leeres Kauen, Unterkopfhaltung, Knirschen von Zahnstochern, wie verstärkte dringende Bewegung, z.T. Aggressivität gegenüber anderen, z.B. hohe Nervosität, verminderte Teilnahme am Revier, Krämpfe und Speichelfluss. Im Endstadium, Liegen mit Ruderbewegungen, Fieberschübe.
Die umfangreiche Untersuchung 2004 im Saarland zeigte, dass viele Pferde komplexe Symptome in unterschiedlichsten Kombinationen aufwiesen. Während des Ausbruchs zeigte sich, dass typischerweise nur spezifische Symptome beobachtet wurden. Dazu gehörten: Orientierungslosigkeit, Leistungsverlust, Aggressivität, Reizbarkeit, Lautheit, Apathie, tagelange Schläfrigkeit, vermehrtes unerklärliches Hufkratzen, veränderter Appetit und Lichtempfindlichkeit, Kopfschütteln, Stehanomalien (spreizende Position), wiederkehrende Koliken und Muskelzuckungen.
Eine natürliche Infektion erfolgt wahrscheinlich über die oberen Atemwege, den Hals oder die Riechschleimhaut. Bezüglich eines Virusreservoirs kann bei kleinen Nagern eine Infektion nicht ausgeschlossen werden. Die Spitzmaus wurde in letzter Zeit insbesondere als natürlicher Virusvektor diskutiert.
Das Virus der Bornash-Krankheit wurde erstmals 1813 als hitzige Kopfkrankheit bei Pferden gemeldet. Es erhielt seinen Namen, als 1894 ein ganzer Kavalleriestall in Borna erkrankte. 1909 fanden Herr Ernst Joest und Herr Kurt Degen in Joest-Degenschen nukleare Einschlusskörperchen, die noch heute zur Diagnose der Borna-Krankheit verwendet werden.
In jüngster Zeit kam es jedoch auch bei anderen preisgekrönten Huftieren wie Kälbern und Ziegen, bei Katzen,[4] Affen und sogar Straußen zu Einzelerkrankungen.
Teile des Virus wurden 2009 im menschlichen Genom entdeckt, eine pathogene oder unmittelbare Wirkung oder Funktion war jedoch noch lange unbekannt. 2015 wurde eine Bornavirus-Infektion gemeldet. Es handelte sich jedoch um eine aus Schals bekannte Sorte (VSBV-1). Der zweite Fall mit nur drei Todesfällen wurde später gemeldet: Drei Männer aus Sachsen-Anhalt starben zwischen 2011 und 2013 innerhalb von 2-4 Monaten an einer sich allmählich verschlechternden Enzephalitis.
Sie waren Züchter der Art Sciurus variegatoides, die sich kannten und mit Tieren handelten, bei denen das VSBV-1 entdeckt werden konnte, wie bei den drei Toten. Drei von vier Personen, die sich 2018 mit dem BoDV-1-Stamm infizierten, starben durch eine Organtransplantation an einer Enzephalitis. Der Organspender hatte zuvor keine Symptome.
Die Borna-Krankheit bei Säugetieren ist in Deutschland ab April 2020 wieder meldepflichtig (§ 1 iVm Anhang zur Verordnung über meldepflichtige Tierseuchen). Zwischen Februar 2011 und März 2020 wurde die Meldepflicht in Deutschland angehoben.
In Österreich ist die „equine Enzephalomyelitis“ einschließlich „Borna“ anzeigepflichtig. Die Borna-Krankheit wird von Tierärzten in der Schweiz nur über ein freiwilliges Meldesystem für Pferdekrankheiten registriert.
Großer Arbeitskreis Tierpraxis — Veterinärmedizinische Ausbildungsgesellschaft: BDV-Erkrankungen – nicht nur für Pferde. Liv Bode: Borna-Krankheit – natürliche Infektion und menschliche Krankheit – Stand des Wissens, diagnostische und pathogene Neubewertung und Epidemiologie, einschließlich eigener Studien. Habilitation, Institut für Veterinärmedizin des Robert-Koch-Instituts, Fakultät der Freien Universität Berlin, 2000.
Roland Dieckhöfer: Epidemiologische Untersuchungen zur Infektion des Pferde-BDV, Pferde, Therapie und damit verbundene Rechtslage von Bornas in Deutschland. Dissertation, FU Berlin, 2006.

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