Andy Schmid Familie – Andy Schmid ist ein Handballspieler aus der Schweiz. Schmid durchlief alle Jugendmannschaften des BSV Borba Luzern. Von 2002 bis 2004 spielte er in der Nationalliga B für die neu gegründete Spielgemeinschaft SG Stans/Luzern.
Sein Debüt in der Nationalliga A gab er 2004 beim Grasshopper Club Zürich, wo er bis 2007 blieb. Danach wechselte er zu ZMC Amicitia Zürich, wo er zweimal die Meisterschaft gewann. Schmid verbrachte die Saison 2009/10 beim dänischen Verein Bjerringbro-Silkeborg, hauptsächlich im mittleren Rückraum.
Die Rhein-Neckar Löwen spielten Schmidts Verpflichtung für die Saison 2010/11 am 29. März 2010. Schmid erhielt einen Vierjahresvertrag, der im September 2013 und 2014 um zwei Jahre bis 2018 verlängert wurde. Der Vertrag wurde 2016 vorzeitig bis 30. Juni 2020 verlängert.
2018 wurde der Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2022 verlängert Schmid wechselte dann zum HC Kriens-Luzern in die erste Schweizer Liga. Schmid hat 200 Länderspiele für die Schweiz bestritten und dabei 1007 Tore erzielt. Sein Länderspieldebüt gab er am 19. Dezember 2003 gegen Luxemburg.
Sowohl in der Nationalmannschaft als auch im Verein trägt Schmid die Rückennummer zwei. Schmid trat im Januar 2021 im Alter von 37 Jahren zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft an. Wegen der Covid-19-Pandemie wurden die Qualifikations-Playoff-Spiele gegen Island.
Abgesagt und das Turnier in Ägypten an die höherplatzierten Isländer vergeben, die Schweiz rückte aber wegen Corona-bedingter Absagen kurzfristig nach. Mit einem Sieg über Österreich qualifizierte sich das Team für die Hauptrunde, gefolgt von Siegen über Island und Algerien.
Die Schweiz belegte in der Hauptrundengruppe III den vierten Platz und in der Schlussrangliste den 16. Gesamtrang. Schmid erzielte während des Turniers insgesamt 44 Tore und wurde dreimal zum Man of the Match ernannt, eine Leistung, die nur Andreas Finalist Schwedens Torhüter Palicka erreichen konnte.
Schmid gilt als einer der größten Spielmacher seiner Generation. Seine häufigen akrobatischen Anspielungen auf den Zirkel sowie seine vorausschauende Spielübersicht gelten als seine Stärken. Zudem verfügt Schmid über einen gekonnten Distanzschuss. Unter Trainer Nikolaj Jacobsen kam er fast ausschließlich im Angriff zum Einsatz.
Außen verteidigte er nur, wenn er in der Abwehr eingesetzt wurde. Danach beginnt er mit dem Schaltspiel. Er ist der erste Sieben-Meter-Schütze der Nationalmannschaft. Er wirft normalerweise ohne Start und ohne den Wurf vorwegzunehmen.
Ein Sieg war den Schweizern nicht möglich. Der Gegner, der THW Kiel, war an diesem Abend viel zu stark. Aus Sicht der Löwen lautete der Endstand 26:33. Aber für Schmid war das eine Nebensache. Für den heute 38-Jährigen war das Spiel ein weiterer emotionaler Höhepunkt.
Die Fans in der Halle skandierten „Andy, Andy“ noch vor der Schlusssirene, als ihm die Tränen flossen. Schmid wurde von seinen Fans, seinen Teamkollegen und sogar den Profis seiner Gegner gelobt. Die Rhein-Neckar Löwen von Andy Schmid bestreiten ihr letztes Heimspiel.
Den Schweizern wurde ein grosser Abschied zuteil. Mit Schmid verlieren die Löwen einen der besten Spielmacher aller Zeiten. Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes sagte: „Seine individuelle Qualität und sein Handball-Gehirn sind etwas Besonderes.“
Mit dem Umzug von Dänemark in den Großraum Mannheim erfüllte sich der damals 26-Jährige einen lang gehegten Wunsch. Rückblickend sagte Schmid: „Es war immer ein Traum von mir, in der Bundesliga, der stärksten Liga der Welt, zu spielen.“ „Andererseits“, gibt er zu, „war ich etwas nervös“, weil er die zukünftigen Teamkollegen nur im Fernsehen gesehen hatte.
Seit er sich in Schulsporthallen in der Schweiz und in Dänemark umgezogen hatte, war es für Schmid von Anfang an eine „völlig neue Welt“. Mit den Löwen hat er jetzt ein personalisiertes Schließfach. Der Anfang war extrem schwierig.
Nach sechs Spielen war Ola Lindgren, der damalige Trainer der Löwen, bereits Geschichte. Schmids Spielzeit schwindet, er steht kurz vor dem erneuten Sprung. „Das war ohne Zweifel die anstrengendste Zeit meiner Karriere. Ich habe mich wirklich auf alle Viere auf den Rücken gelegt“, so Schmid.
Seine Besessenheit und sein Ehrgeiz trieben ihn jedoch voran. “Okay, jetzt gebe ich mir noch ein Jahr”, sagte Schmid am Ende seiner ersten Saison bei den Löwen, um diese persönliche Niederlage nicht hinnehmen zu müssen. Das hätte im Nachhinein die richtige Entscheidung sein müssen.
Im zweiten Jahr verbesserte sich der Schweizer deutlich. Sein Vertrag wurde Anfang September 2013 verlängert. In der gleichen Saison wurde er zum Spieler der Saison in der Handball-Bundesliga gekürt. Diese Auszeichnung sei für ihn „eher Verpflichtung als Kompliment“ und er sehe sie als Gradmesser für seine künftigen Leistungen.
Inzwischen ist Schmids Fazit nach viermaliger Ernennung zum Spieler der Saison nicht mehr so kritisch: „Jetzt sehe ich, dass ich etwas Besonderes geleistet habe, dass ich Dinge geleistet habe, die ich mir nie hätte vorstellen können.“
Ein Jahr später kam der nächste Schock. Die Löwen spielten eine fantastische Saison, unterlagen aber am letzten Spieltag dem THW Kiel – so knapp wie noch nie in der Bundesliga-Geschichte. “Wie ein Team, das war der entscheidende Moment”, sagt Schmid später.
Jahrelang hatten er und seine Teamkollegen um diesen Moment gekämpft. Wut gemischt mit Ehrgeiz und neuer Motivation entstand auf der „surreal“ langen Rückfahrt von Gummersbach. “Wir werden nicht aufgeben, bis wir das Ding in unseren Händen haben”, sagt Schmid, der zugibt, ein kläglicher Verlierer zu sein, sich aber nicht geschlagen geben will.
Endlich war es soweit, zwei Jahre später. Die Löwen holten 2016 mit einem überzeugenden Sieg beim TuS Nettelstedt-Lübbecke am letzten Spieltag der Saison ihre erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte. Heute, sagt Schmid, sei „der Druck, der abgefallen ist, enorm gewesen“.
Die Spieler umarmten sich jubelnd, aber ein Spieler fehlte merklich im Bild: Andy Schmid. Er hatte die Halle verlassen, um seine Gefühle allein zu verarbeiten. „Dieses Gefühl, diesen Ehrgeiz hat man irgendwie 24/7 gespürt“, sagt Schmid heute. “Ich war in Tränen aufgelöst, ich konnte es nicht aufhalten.”
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